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Ist Schneeschuhwandern das passende Hobby für dich und deinen Hund?

Träumst du davon, mit deinem Hund durch stille verschneite Landschaften zu streifen? Am besten im unberührten Pulverschnee und ganz allein? Dann kommst du nicht umhin dir Gedanken zu Schneeschuhwandern als neues Hobby zu machen.

Denn der Hauptvorteil des Schneeschuhwanderns liegt darin, dass man durch die größere Auflagefläche der Schneeschuhe nicht so tief in den Schnee einsinkt und somit das Wandern im Schnee weniger anstrengend ist.

Zudem ist Schneeschuhwandern…

…für jedes Fitness -und Erfahrungslevel geeignet

Schneeschuhwandern ist zudem eine Aktivität, die für verschiedene Fitness -und Erfahrungslevels geeignet ist. Es gibt zum einen die Möglichkeit als Anfänger auf einfachen vorpräparierten Routen zu starten. Besonders in schneereichen Regionen, die vom Wintertourismus leben, gibt es oft markierte und präparierte Strecken, die das Wandern erleichtern. Und zum anderen sind dem Schneeschuhwandern fast keine Grenzen gesetzt, wenn man mit der entsprechenden Erfahrung im Gebirge auf eigene Faust loszieht.

…eine schöne und sichere Aktivität für deinen Hund

Für Hunde ist Schneeschuhwandern ähnlich wie normales Wandern, allerdings verbunden mit einer grösseren Anstrengung. Im Gegenzug zu Ski- Snowboard und Schlitten fahren ist Schneeschuhwandern eine langsame Aktivität und somit wesentlich ungefährlicher für dienen vierpfotigen Freund.

…günstig und einfach zu lernen

Das Gehen mit Schneeschuhen erfordert keiner neuen Expertise, du kannst einfach losziehen und wirst schon nach ein paar wenigen Schritten den Dreh raushaben. Die Startkosten halten sich im Rahmen, da du nur die Ausrüstung benötigst, die Routen aber gratis zu benutzen sind.

Klingt gut?

In diesem Artikel erfährst du alles, was du für einen gelungenen Start mit Schneeschuhwandern benötigst:

  1. Welche Ausrüstung du benötigst
  2. Was für eine Ausrüstung dein Hund braucht
  3. Wie du als Anfänger einen ersten geeigneten Schneeschuh Trail findest
  4. Mit welchen Stimmkommandos du das Schneeschuhwandern mit deinem Hund erleichtern kannst
  5. Wie du deine Sicherheit zu deiner Priorität machst
  6. Rücksicht auf Wildtiere
Ein Hund im Schnee mit Schneeschuhen
Schneeschuhe für steiles alpines Gelände des herstellers TUBBS.

1. Die richtige Ausrüstung für dich

Anforderungen an einen guten Schneeschuh

Schneeschuhe sind keine normalen Winterschuhe, sondern spezielle Hilfsmittel, die an den Wanderschuhen befestigt werden. Diese ‘Teller’ vergrößern die Fußfläche ähnlich wie Skier oder ein Snowboard, um das Einsinken im Schnee zu verhindern. Ich empfehle dir, Schneeschuhe zunächst zu leihen, bevor du sie kaufst, besonders als Anfänger oder wenn man in unterschiedlichen Geländen unterwegs ist. Schneeschuhe können in touristischen Winterregionen problemlos ausgeliehen werden, ähnlich wie Skiausrüstung.

Ob du nun leihst oder dir ein Paar kaufst, folgende Überlegung musst du dir vorab machen: Es gibt zwei unterschiedliche Typen von Schneeschuhen! Entscheide also zuerst, in welchem Geländetyp du unterwegs bist: Eher im flachen Gelände mit viel Tiefschnee wie das z.b in Skandinavien / Schweden häufig der Fall ist. Oder möchtest du mit deinen Schneeschuhen Wanderungen im steilen alpinen Raum unternehmen?

1. Typ flaches Gelände: Ein breiter Schneeschuh mit glatter Unterseite ist die beste Variante, um mehr oder weniger Garde auszuwandern.

2. Typ steiles alpines Gelände: Ist ein schmaler Schneeschuh mit Zacken, Frontzacken und Steighilfen für bergiges Terrain. Denn im Alpenraum, insbesondere bei Steigungen, ändern sich die Anforderungen an den Schneeschuh.

Ein breiter Schneeschuh ist in Steigung sehr unpraktisch. Dieser erfordert eine geänderte Gehweise, bei der die Beine weiter gespreizt werden müssen und die Schritte versetzt ausgeführt werden. Diese Technik funktioniert gut auf flachem Terrain. Bei steilen Hängen oder Steigungen wird das jedoch sehr anstrengend, da die Positionierung der Beine zu zusätzlicher Belastung führt. Auch das Wenden in engen Kurven wird dadurch erschwert.

Aus diesem Grund wurden Schneeschuhe für das Bergsteigen – oder besser gesagt für Wanderungen in bergigem Gelände – speziell angepasst. Sie sind schmaler und kürzer, was die Beweglichkeit verbessert. Zusätzlich verfügen diese Modelle über Zacken an der Unterseite, die mehr Halt und Traktion auf steilen und vereisten Oberflächen bieten. Einige Modelle bieten zusätzlich lange Frontzacken, ähnlich wie bei Steigeisen, um im steilen Gelände fast schon ‘etwas klettern’ zu können.

Nicht zu unterschätzen: eine gute Bindung

Bindung=wie du den Schneeschuh an deinem Schuh/Fuss befestigst

Um ein komfortables Wandern zu ermöglichen, ist es wichtig, dass die Bindung sich satt um deinen Fuss schliessen lässt. Je mehr Spiel der Schuh in der Bindung hat, desto anstrengender wird das Gehen. Bindungen fallen je nach Preisklasse unterschiedlich aus: Von einfachen Riemen bis zur stufenlos verstellbaren Bindung ähnlich wie bei Skiern oder Snowboards. Hier lohnt es sich, etwas Geld zu investieren.

Passendes Schuhwerk

Als Schuhe eignen sich feste, wasserabweisende, mindestens bis über die Knöchel reichende Winter- oder Sommerwanderschuhe. Es ist nicht nötig spezielle Winterwanderschuhe zu kaufen. Mit einer isolierenden Einlage kannst du deinen Sommerschuh ganz einfach aufpeppen. Am besten pflegst und imprägnierst du deinen Schuh bevor du im Winter los ziehst regelmässig.

Weitere Ausrüstung spezielle Ausrüstung

Zusätzlich empfehle ich dir, Gamaschen über deinen Hosen zu tragen, damit kein Schnee in deine Schuhe eindringen kann. Optional sorgen Stöcke mit großen Tellern für mehr Stabilität beim Gehen im Tiefschnee und in schwierigem Gelände.  

2. Passende Ausrüstung und vorbereitendes Training für deinen Hund

Meine eigenen Hunde Lana und Bjarn lieben es, mit uns im Schnee zu wandern. Über die Jahre haben sich folgende Punkte zu beachten auskristallisiert:

Gehen im Schnee ist anstrengend

Ist dein Hund fit? Gehen im Schnee ist nicht nur für dich, sondern auch für deinen Hund anstrengend. Habe stehts ein Auge darauf, ob dein Hund Anzeichen von Ermüdung zeigt. Bei der Tourenplanung ist es wichtig zu beachten, dass der Weg bis zum Gipfel oder Aussichtspunkt meistens nur die Hälfte der Anstrengung bedeutet. Ihr müsst auch wieder sicher runterkommen. Wenn du noch nicht weisst, wie lange dein Hund (und du) im tiefen Schnee wandern könnt, wähle erstmals eine kurze Route und steigere dich von mal zumal.

Frei, an der Leine oder im Zug?

An der Leine oder Frei kann es im Tiefschnee für Hunde angenehmer sein, hinter dir zu gehen. Wenn dein Hund Schneeschuhe noch nicht kennt, kann es sein, dass er dir zu Beginn von hinten auf die Schneeschuhe tritt. Wahrscheinlich wird er das aber auch schnell lernen.

Liebt es dein Hund zu ziehen? Ähnlich wie beim Joggen kann dein Hund beim Schneeschuhwandern voran gehen und dich ziehen. Ein gutsitzendes Zuggeschirr, ein Bauchgurt für dich und eine elastische Leine sind dabei essentiell.

  

Das Problem Schnee und Fell

Die Schneebeschaffenheit spielt eine wichtige Rolle für Hunde. Nasser Schnee kann Klumpen an Pfoten und Fell bilden, weshalb bei Bedarf Pfotenschuhe oder ein Mantel sinnvoll sind. Besonders kleinere Hunde können im Tiefschnee Schwierigkeiten haben und sollten gegebenenfalls im Rucksack mitgetragen werden oder vielleicht sogar mal zu Hause bleiben.

Kalte Temperaturen

Hunde mit viel Unterwolle kommen in der Regel besser mit kalten Temperaturen klar, während kurzhaarige oder ältere Tiere vor allem während Pausen schneller frieren. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der Hund ausreichend Pausen hat und Zugang zu Wasser bekommt, da die Bewegung im Schnee anstrengend ist und dehydrieren kann. 

4. Mit welchen Stimmkommandos du das Schneeschuhwandern mit deinem Hund erleichtern kannst

Geht dein Hund im Zug oder bist du mit Stöcken in den Händen unterwegs? Du kannst das Wandern für euch als Team erleichtern, wenn du deinem Hund beibringst, Richtungskommandos zu unterscheiden. Links, rechts, voran, hinten und ein Stopp Signal.

3.  Routenplanung: so findest du Schneeschuh- Trails für Anfänger

  • In der Schweiz findest du offiziellen Schneeschuh Trails unter: map.schweizmobil.ch
  • Eine gute aber kostenpflichtige Variante ist das Tourenportal des SACs
  • In Deutschland helfen Apps wie Komoot oder lokale Tourismusinformationen.

5. Mache deine Sicherheit zu deiner Priorität  

Im Winter unterscheidet sich die Sicherheit in den Bergen deutlich von der im Sommer, besonders so lange noch Schnee liegt.

Ausgeschilderte Trails vs. ‘Off Trail’

Wintertouren bergen zusätzliche Risiken, insbesondere durch Lawinen.

Diese Gefahr lässt sich minimieren, wenn du dich an ausgeschilderte und kontrollierte Routen hält, die speziell für solche Bedingungen geprüft wurden. Auf diesen Routen werden Wanderer auch bei erhöhtem Lawinenrisiko gewarnt und von den Behörden gesperrt. Du findest die offiziellen Trails bei der jeweiligen Tourismus Information.

Wer jedoch das Bedürfnis hat, abseits der ausgetretenen Pfade zu wandern und die Einsamkeit der Wildnis zu suchen, trägt das Risiko von Naturgefahren selbst. In solchen Fällen ist es unerlässlich, sich mit den Gefahren und der Einschätzung von Lawinengefahr auszukennen. Ein Lawinenkurs und dessen regelmässige Wiederholung ist jedem Winter-Wanderer anzuraten. Es reicht nicht aus, sich nur oberflächlich im Internet zu informieren, wenn man unsicher ist.

Besuche einen Lawinenkurs beim SAC/DAV

In einem Lawinenkurs lernst du, wie du Lawinengefahren erkennen und bewerten kannst. Du erfährst, wie Lawinen entstehen und welche Faktoren das Risiko beeinflussen, und lernst, Lawinengefahrenkarten sowie Schneeverhältnisse richtig zu interpretieren. Der Kurs vermittelt dir praktische Fähigkeiten im Umgang mit LVS-Geräten, Sonden und Schaufeln bei der Lawinensuche und -rettung sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen im Notfall. Du übst auch, wie du Risiken im Gelände einschätzen kannst, und entwickelst ein besseres Bewusstsein für potenzielle Gefahren. Am Ende des Kurses wirst du in der Lage sein, sicherere Entscheidungen in lawinengefährdeten Gebieten zu treffen.

Gefahrenquelle Wetter & Temperaturen

Neben der Lawinengefahr gibt es noch andere Sicherheitsaspekte, die berücksichtigt werden sollten, auch wenn man auf einer einfachen oder ausgesteckten Schneeschuhroute unterwegs ist. Das Wetter im Alpenraum kann schnell umschlagen, was gerade in höheren Lagen zu extremen Kältebedingungen führen kann. Daher ist es wichtig, immer gut ausgerüstet zu sein, auch wenn das Wetter zunächst angenehm erscheint. Ein sonniger Tag kann auf dem Schnee durchaus warme Temperaturen bringen, sodass man sich vielleicht sogar bis zum T-Shirt ausziehen möchte. Doch das Wetter kann genauso schnell kippen und die Temperatur schnell unter den Gefrierpunkt fallen, was das Risiko des Erfrierens erhöht.

Eingeschränkte Sicht

Zusätzlich zur Kälte kann die Sicht im Gebirge stark beeinträchtigt werden. Wenn Nebel oder Schneefall die Sicht blockieren, wird selbst eine markierte Strecke schwierig zu erkennen. Gerade für weniger erfahrene Wanderer ist es daher ratsam, nur an Tagen zu wandern, an denen das Wetter stabil und die Prognosen zuverlässig sind. Es ist wichtig, sich nicht nur eine Woche im Voraus über das Wetter zu informieren, sondern auch kurz vor der Tour die neuesten Berichte zu prüfen, um auf plötzliche Änderungen vorbereitet zu sein.

6. Nimm Rücksicht auf Wildtiere

Besonders im Schnee kann es verlockend sein, abseits der Wege zu gehen. Im Winter ist es jedoch sehr wichtig, die Wildtiere in den Alpen nicht zu stören. Mit der zunehmenden Zahl an Touristen wird der Lebensraum für die Tiere immer kleiner, und wir sind in der Verantwortung, ihre Rückzugsgebiete zu respektieren.

Dazu gibt es sogenannte Wildruhezonen, welche von der lokalen Jagdaufsicht festgelegt werden. In Wildruhezonen gibt es bestimmte Regeln und Beschränkungen, die den Zugang für Menschen und deren Aktivitäten einschränken können. Dazu gehören:

  • Leinenpflicht für Hunde: Hunde müssen in Wildruhezonen angeleint bleiben, um zu verhindern, dass sie Wildtiere stören oder jagen.
  • Weggebot: Wanderer und andere Outdoor-Aktivitäten sollten auf den markierten Wegen bleiben, um keine unnötige Störung in den Rückzugsgebieten der Tiere zu verursachen.

In der Schweiz findest du die Zonenpläne entweder auf entsprechenden Schildern direkt an den Parkplätzen oder online unter: /www.wildruhezonen.ch

Mein Fazit: 

Schneeschuhwandern macht riesigen Spaß, ist für fast alle machbar und mit der richtigen Ausrüstung und ein bisschen Planung steht einem Winterabenteuer mit Hund nichts mehr im Weg!

Du möchtest gerne Fotos von einer Schneeschuhwanderung oder Skitour mit deinem Hund?

Als Anfänger nehme ich dich gerne mit auf eine einfache und sichere Tour in der Zentralschweiz. Die Routen sind von mir erprobt und belohnen mit einer spektakulären Aussicht auf die Alpen und mit etwas Glück einem fantastischen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.

Als routinierter Schneeschuhgänger und oder passionierter Tourenskifahrer kannst du dich gerne einbringen und wir suchen gemeinsam eine tolle Tour für unser Abenteuer.

Buchbar in der Regel von Dezember-April. Schreibe mir hier über das Kontaktformular.