So findest du das passende Objektiv für deine Hundefotografie.
Ganz ehrlich, als ich angefangen habe zu fotografieren, war ich total planlos was ich mir nun für ein Objektiv kaufen sollte. Zu der Canon EOS 60D, welche ich damals für das Studium gekauft hatte, kam ein günstiges Kitobjektiv mit dazu. Für die ersten paar Bilder war das ganz ok, aber schon bald war ich frustriert mit der schlechten Bildqualität und den eingeschränkten Möglichkeiten dieses Objektivs. Ich sah ja die Bilder der anderen Hundefotografen und kam einfach nicht an diese Qualität ran. Vor allem ärgerte mich, dass ich die Blende nicht so weit öffnen konnte, und somit auch nicht den Bildlook mit dem verschwommenen Hintergrund hin bekam.
Es sei an dieser Stelle natürlich angemerkt, dass ein Objektiv alleine kein gutes Bild macht. Von der gestalterischen Idee, über den Umgang mit dem Hund, der Bildkomposition und ein gutes Verständnis für Licht ist die Qualität des Objektivs nur eine einzelne Komponente zum perfekten Hundefoto. .
Da ich nicht so gut im stundenlangen recherchieren von technischen Details war, kaufte ich mir im Verlaufe der Jahre auch ein zwei Objektive, welche sich für meine Zwecke als Fehlkauf herausstellen.
Um dir diesen Umweg zu ersparen, habe ich dir hier meine Erfahrungen und Tipps zu Objektiven in der Hundefotografie zusammengefasst. Dies ist zum Teil meine subjektive Meinung.
Damit du dich im Objektiv Dschungel zurescht finden kannst, schauen wir uns in diesem Blogartikel folgende Themen dazu an:
- Unterschied von Festbrennweiten und Zoom Objektiven
- Die wichtigsten Begriffe: Was bedeutet ‘Lichtstark’ und Brennweite?
- Diese Eigenschaften von Normalobjektiv, Weitwinkel- und Teleobjektive und den jeweiligen Einfluss auf den Bildlook musst du kennen.
- Was bedeuten eigentlich die ganzen Abkürzungen am Objektiv?
- Mein persönliches Lieblingsobjektiv für Hundefotografie in den Bergen
Die wichtigsten Begriffe: Was bedeutet ‘Lichtstark’ und Brennweite?
Die Brennweite wird in Millimetern angegeben und meint die Entfernung zwischen der Aufnahmeebene (Bildsensor) und der Objektiv-Hauptebene. Je größer die Brennweite ist, desto enger wird der Bildwinkel und somit der Bildausschnitt. Und mit zunehmender Brennweite nimmt auch der Vergrößerungsfaktor zu.
Ein ‘lichtstarkes’ Objektiv kann seine Blende weit öffnen z.B f1.2 / f1.4 wogegen ein wenig lichtstarkes Objektiv seine Blende nicht so weit öffnen kann z.B f4 / f5.6
Somit ist ‘lichtstark’ ein Qualitätsmerkmal. Je weiter die Blende geöffnet werden kann desto höhere Qualität haben die Linsen und entsprechend teurer ist das Objektiv.
Der Unterschied von Festbrennweiten & Zoom Objektiven
Festbrennweiten haben nur eine Brennweite. Man kann mit ihnen nicht zoomen, sondern muss stattdessen sich selber näher zu oder weg vom Hund bewegen. Dafür sind sie lichtstärker bzw. haben die Möglichkeit die Blende weiter zu öffnen. Das kommt einem in Situationen mit wenig Licht ( z.b trüber Tag, bewölkt, im Wald, Sonnenuntergang, in der Nacht) zu gute. Zudem ermöglichen sie durch diese grössere Blendenöffnung einen verschwommenen Hintergrund.
Zoom Objektive bringen den Vorteil, dass man in einem festgelegten Range an Brennweiten wählen oder ‹zoomen› kann. Zoomobjektive sind weniger Lichtstark dafür flexibler, wenn man sich von seiner Position nicht wegbewegen kann oder nicht mehrere Festbrennweiten kaufen will.
Diese Eigenschaften von Normalobjektiv, Weitwinkel- und Teleobjektive und den jeweiligen Einfluss auf den Bildlook musst du kennen:
Das ‹Normalobjektiv›
Das 50mm Objektiv wird umgangssprachlich auch ‘Normalobjektiv’ genannt, weil es unserem menschlichen Sichtfeld am nächsten kommt. Es ist weder ein Weitwinkel Objektiv, welches die Aufnahmen breiter als in der Realität erscheinen lässt, noch ist es ein Teleobjektiv, welches alles etwas schmaler aussehen lässt.
– Für die Hundefotografie bedeutet das: das 50mm Objektiv wird auch in der Hundefotografie gerne als Portrait Objektiv genutzt. Es ist ein kleines, leichtes und günstiges Objektiv.
– Bildlook: einen moderaten ausgeglichenen Bildlook der unseren menschlichen Sicht nahe kommt.
Weitwinkelobjektive
Dieser Objektivtyp ermöglicht uns einen grossen Blickwinkel (grösser als der tatsächlich menschliche Blickwinkel) zu erfassen. Je kleiner die Zahl der Brennweite, desto grösser der Blickwinkel. Das obere Bild auf der rechten Seite ist mit einem 35mm Objektiv aufgenommen. Das untere Bild mit einem 24 mm Weitwinkelobjektiv.
– Für die Hundefotografie bedeutet das: Mit dem Weitwinkelobjektiv kann man viel an Umgebung erfassen. Um den Hund groß im Bild zu haben, muss man dafür sehr nahe an ihn rangehen. Nicht alle Hunde mögen das.
– Bildlook: viel Tiefenschärfe auch mit kleiner Blende sind viele Details erkennbar. Wenn man nahe am Hund ist, verzerrt sich was am nächsten am Objektiv ist (häufig Kopf des Hundes) je weitwinkliger desto extremer in die Breite.
Teleobjektive
Ein Teleobjektiv ‹zoomt› sozusagen die Landschaft / den Hund näher ran.
Je grösser die Brennweite, desto weiter weg kann oder muss man vom Hund stehen. Teleobjektive sind teurer und schwerer als Weitwinkelobjektive.
– Für die Hundefotografie bedeutet das: Teleobjektive eignen sich am besten für Actionaufnahmen und für Portraitaufnahmen mit dem Ziel, einen möglichst verschwommenen Hintergrund zu erhalten. Mit einem Teleobjektiv kann man viel Abstand zum Hund machen. Einigen Hunden ist das angenehmer, als wenn man sie von nahem fotografiert.
– Bildlook: Je länger die Brennweite, desto besser wird der Hund vom Hintergrund freigestellt. Wenn genügend Abstand vom Hund zu Hintergrund vorhanden ist, wird um den Hund der Hintergrund verschwommen.
Was bedeuten eigentlich die ganzen Abkürzungen am Objektiv?
Wenn du dir ein Objektiv kaufen möchtest, dann sieht die Artikelbeschreibung zum Beispiel so aus: Sigma 35mm, f/1.4 DG HSM ART Canon EF Das ist also eine 35mm Festbrennweite von Sigma (Hersteller) für Canon Bodys.
Auf dem Bild siehst du, was von diesen Kürzeln dann tatsächlich auf dem Objektiv steht:ROT: 35mm = Die Brennweite ist 35mm. Dies ist also eine Festbrennweite.
GRUEN: 1:1.4 = Das ist die maximale Blendenöffnung. Diese liegt bei f1.4 Damit ist das ein sehr lichtstarkes und hochwertiges Objektiv.
GELB: o67 = Ist der Durchmesser vom Objektivgewinde. Diese Zahl ist wichtig, wenn du eine passende Sonnenblende oder einen Filter kaufen möchtest.
Mein persönliches Lieblingsobjektiv für Hundefotografie in den Bergen
Schon aus reinen Gewichtsgründen trage ich in den Bergen nicht immer alle meine Objektive mit. Was ich aber immer dabei habe, ist mein Sigma 35mm 1.4 Dies ist meine absolute Lieblingslinse, weil sie ein echter Allrounder ist. Die 35mm Brennweite ist ein leichtes Weitwinkelobjektiv, welches aber noch keine extreme und auffällige Verzerrung hat. Vom Bildlook finde ich sie aber deutlich interessanter als das 50mm.
Ich verwende die 35mm für weite Landschaften sowie für nahe Portraits – diese Linse kann einfach beides und ist somit das perfekte Reportagen Objektiv.
Dazu kommt, das 35mm ist ein relativ kleines und somit auch leichtes Objektiv.
Hat dir diesen groben Überblick bereits etwas geholfen? Wenn du mehr über Hundefotografie lernen möchtest habe ich etwas ganz tolles für dich.
Ab September 2021 startet der erste komplette Onlinekurs in Hundefotografie für Anfänger.
Ich führe dich in diesem Kurs von A-Z durch alles was du brauchst, um tolle Aufnahmen von Hunden machen zu können. Von der passenden Ausrüstung, über die Einstellungen an der Kamera, Bildbearbeitung und Tipps wie du unterwegs auf deinen Wanderungen und Reisen erzählerische Bilder von deinem Hund und deiner Familie machen kannst.
Du kannst dich bereits jetzt hier auf der Warteliste eintragen und dir so die Bonuskursmodule sichern. Zudem flattern dann alle Infos zum Start vom Kurs bequem in dein Postfach.
Deine Sarah